Aphorismen

Eine Auswahl aus dem Band Harte Kerne, der auch längere Notate enthält.
 

Wäre ich der, der ich bin – wären die anderen dann noch die, die sie sind? (S. 9)

Nur falsche Narren werden hofiert. (S. 9)

Maßgeschneidertes Coaching: Der Hauptmann von Köpenick kann jetzt ohne Lachkrampf in den Spiegel schauen. (S. 14)

Wenn das Unsagbare doch wenigstens wortkarg machen würde! (S. 28)

Unbestechlichkeit: der Anspruch des Richters, der Stolz des Geiselnehmers. (S. 30)

Frackzwang meint mehr als nur Kleiderordnung. (S. 31)

Dummheit ist die einzige echte Gotteslästerung. (S. 35)

Ich beklage nicht den Tod Gottes, sondern die Schändung seines Grabes. (S. 35)

Die Seelen, die sich ihm entziehen, betrachtet der Teufel ohne Zorn. (S. 36)

Dem aufgeklärten Menschen scheinen die letzten Fragen „falsch gestellt“. (S. 41)

Theorien gibt es nur über Dinge, die nicht funktionieren. (S. 42)

Gehört der Fehler seinem Urheber oder seinem Entdecker? (S. 46)

Ausbildung befähigt, Bildung legitimiert. (S. 47)

Je liberaler die Kulturpolitik, desto qualifizierter die Straßenmusiker. (S. 51)

Die meisten sind in der Minderheit. (S. 52)

Zivilisiert ist eine Gesellschaft, die keine Katastrophen verträgt. (S. 53)

Dass es vielen besser geht als mir, entlastet mein Gewissen. Dass es vielen schlechter geht, beruhigt mich. (S. 54)

Was früher selbstverständlich war, ist heute eine Dienstleistung. (S. 58)

Den Liberalismus erfand man, damit die Reichen nicht unpolitisch werden. (S. 59)

Ab einer bestimmten Höhe fällt man nicht mehr tief. (S. 59)

Echte Kartelle bedürfen keiner Absprachen. (S. 63)

Der Mensch ist nicht mehr im eigenen Interesse glücklich. (S. 71)

Bedient zu werden verwöhnt weniger, als das Dienenmüssen erniedrigt. (S. 83)

Allmählich erreiche ich das Alter, das ich habe. (S. 87)

Das Misstrauen hält sich für klüger, das Vertrauen für besser. (S. 93)

Das Böse lässt sich nicht bestechen. Es bleibt böse. (S. 101)

Lügner wissen, wie man die Wahrheit richtig sagt. (S. 102)

Solange ich es nicht besser weiß, sage ich die Wahrheit. (S. 104)

Jürgen Habermas ist die Steigerung des Offiziellen. (S. 115)

Darf ein minderjähriger Autor jugendgefährdende Schriften verfassen? (S. 115)

Der Philosoph darf Wahlverwandtschaften deuten, der Psychologe Korrelationen ausrechnen. (S. 128)

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